art Karlsruhe 2025 - 20.02-23.02.2025
Hallo 2 - Stand G 14
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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde,
wenn man sich in Deutschland und der Welt umsieht, werden kluge Menschen nicht übersehen können, dass die Zeiten turbulent sind und einfache und auch schnelle Lösungen der nationalen und internationalen Probleme nicht in Sicht sind. Schnell stellt sich die Frage, wie man damit umgeht. Diese Frage stellt sich natürlich auch für uns, die wir Teil der Gesellschaft sind. Warum nehmen wir also an der art karlsruhe 2025 teil und was erwarten wir davon?
Aus den Erfahrungen einer 44-jährigen Galerietätigkeit, speziell noch einmal verstärkt aus den Erfahrungen der Corona-Pandemie, wissen wir, dass Kunst für ganz viele Menschen einen sehr großen Stellenwert hat, gerade in Zeiten der Krise. Denn Kunst gibt Mut, verleiht Kraft, fördert positives Denken und schenkt Hoffnung. Deshalb ist gerade jetzt die Beschäftigung mit Kunst notwendig. Aber speziell in dunklen Tagen kann Kunst noch mehr. Als der große Josef Albers 1933 in die USA vor den Nazis flüchtete, fragten ihn die Reporter bei seiner Ankunft in New York, was er denn in den Staaten mit seiner Kunst erreichen wolle. Albers‘ Antwort war: To open eyes! Augen öffnen, um klar zu erkennen, was kommen wird. Auch hier kann Kunst ihren Beitrag leisten.
Deshalb ist für uns die Teilnahme an dieser Messe gerade jetzt so wichtig, deshalb ist die Beschäftigung mit Kunst für uns alle von großer Bedeutung! Ganz besonders aber wünschen wir Ihnen aber, dass Sie Freude haben an den Kunstwerken die wir hier ausstellen und neue Anregungen in Ihr Leben lassen. Einige Highlights sehen Sie, wenn Sie weiterlesen. Viel Freude dabei!
One-Artist-Show Ulrika Eller-Rüter
Für alle Sinne
Für die art KARLSRUHE 2025 plant die Künstlerin Ulrika Eller-Rüter eine „Seafloor“-Installation der besonderen Art: Die Besucherinnen und Besucher erwartet an dem Stand der Galerie Geißler Bentler aus Bonn ein neongrün leuchtender Bereich, der einen Innenraum voller Überraschungen für Auge und Ohr birgt. Gezeigt werden Videos, die von Unterwasserwelten künden: In dem Video „Sea-Level-Performance“ von 2022 durchschweben unzählige mikroskopierte Wassertropfen den Raum, begleitet von unterschiedlichen Klängen bis zu hohen Sopranstimmen.
Außerdem hat die Künstlerin die Video-Opera Eternal Circles geschaffen, in der das Wellenspiel des Wassers selbst die Hauptrolle spielt, klanglich untermalt von Walgesängen und einer Händel-Arie für zwei Soprane. Sie selbst ist als ausgebildete Sängerin jeweils an der Produktion der Soundtracks beteiligt. Das Erlebnis dieser besonderen „Welten“ können die Besucherinnen und Besucher noch steigern, indem sie nach Wunsch den weichen Boden des Raumes ohne Schuhe betreten.
Aus den Quellen dieser Unterwasserwelten gehen auch die Bilder hervor, die rund um die Seafloor-Installation an dem Wänden der One Artist Show präsentiert werden: Klein- und großformatige Papierarbeiten, bei denen das Wasser und das aus dem Toten Meer selbst geschöpftes Salz faktisch an der Formbildung beteiligt sind.
Tony Cragg
Wer jemals den Skupturenpark Waldfrieden in Wuppertal besucht hat, wird diesen Besuch so schnell nicht vergessen. Zurecht hat sich dieses Stückchen Erde zu einem der beliebtesten Kunstausflugsziele Deutschlands entwickelt: Zeigt doch Tony Cragg dort seine großen Skulpturen, die einerseits die Organik der sie umgebenden Natur wiederspiegeln, andererseits sich aber als artifizieller Kontrast zur Natur sich selbst souverän behaupten. Wunderbare Harmonien und Kontraste gleichzeitig. Eine typische Skulptur von Tony Cragg, der von 1988 bis 2013 als Professor an der Akademie in Düsseldorf lehrte, zeigt die Galerie Geißler Bentler aus Bonn auf der diesjährigen art KARLSRUHE. Die aus Bronze patiniert gefertigte Skulptur „Sender IV“, ist eine Arbeit des Künstlers aus dem Jahr 2019 mit den Maßen 69 x 28 x 16 cm. In verschiedenen Ebenen entwickelt sich diese Arbeit elegant in die Höhe und reflektiert das Licht aus den unterschiedlichsten Perspektiven immer wieder neu auf eine völlig faszinierende und verzaubernde Art und Weise.
Günther Uecker – Lichtschauer
Seit 65 Jahren gehört Günther Uecker, der im März dieses Jahres seinen 95-sten Geburtstag feiern wird, zu den herausragenden Künstlern Deutschlands, aber auch weltweit. Die Finanzzeitschrift Capital führt den Künstler in ihrem Kunstkompass weltweit auf der Position fünfzehn. Während dieser so erfolgreichen Künstlerkarriere hat Günther Uecker Vieles erlebt und Vieles gemacht. Erinnert werden soll hier an seine Performance „Schwarzraum – Weißraum“ im Jahre 1975 im Museum Folkwang. In einem völlig schwarzen Raum, schwarz gekleidet und bemalt, sitzt der Künstler, so dass nur seine Augen weiß zu erkennen sind. Dann beginnt Günther Uecker, den Raum und sich selbst mit weißer Farbe zu bemalen, so dass am Ende aus dem Schwarzraum ein Weißraum wurde. An diese Aktion, aber auch an seine lebenslange Auseinandersetzung, Reflektion und sein Nachdenken über das Verhältnis von Kunst und Welt, Krieg und Frieden, Reichtum und Not, Gesundheit und Siechtum, Dichtung und Wirklichkeit, Göttliches und Profanes erinnern seine neusten Prägungen „Lichtschauer“: Eine Prägung in schwarz und eine in weiß, die pünktlich vor seinem Geburtstag erschienen sind. Aber nicht die unerbittlichen Gegensätze von schwarz und weiß sind für den Künstler hier von Bedeutung, sondern dass sich schwarz in weiß verwandeln lässt und umgekehrt. Denn was befindet sich zwischen diesen Polen? Grau in seinen unendlichen Schattierungen. Das Grau der Vernunft, das Grau des Kompromisses, das Grau des Ausgleichenden.
Zwei meisterhafte Prägungen mit philosophischem Anspruch, die gerade jetzt in unsere Zeit der polarisierenden Gegensätze passen. Die Prägungen sind bei der Galerie Geißler Bentler aus Bonn zu besichtigen.
Thomas Baumgärtel
Vielen Besuchern der art KARLSRUHE wird der Auftritt des Streetart-Künstlers Thomas Baumgärtel auf der art KARLSRUHE im Jahr 2018 noch in Erinnerung sein. Musste Thomas Baumgärtel doch damals aus politischen Gründen eines seiner Bilder wieder abhängen. Wie auch immer man diesen Vorfall betrachtet, sicher ist: Thomas Baumgärtel ist heute der bekannteste Sprayer und Streetart-Künstler Deutschlands und unter dem Branding Bananensprayer weit über Deutschlands Grenzen hinaus populär. Seine Banane ziert Museen und Galerien weltweit. Diese Banane benutzt der Künstler in den unterschiedlichsten Bedeutungen. Als Exzellenz-Banane, mit der er Orte oder Menschen auszeichnet. Aber auch als Aufforderung zur Diskussion, indem er sagt: „Nichts ist eindeutig, logisch, gerade – alles ist Banane!“ Und natürlich im Sinn der Umgangssprache: Der/die/das ist doch eh Banane! Manchmal ist die Bedeutung der Banane in seinen Arbeiten sonnenklar, aber immer wieder überlässt der Künstler auch dem Betrachter die Wahl.
Auf der art KARLSRUHE zeigt die Galerie Geißler Bentler aus Bonn ein ganz neues Gesicht des Künstlers. Ausgestellt werden dort viele der sogenannten „Künstlerbananen“, wie die Beuys-Banane als Banane mit dem typischen Hut auf dem original Beuys-Filz, die Mondrian-Banane in der geometrischen Aufteilung a la Piet Mondrian oder die benagelte Uecker-Banane und viele andere.
Etliche Arbeiten sind auf Baumgärtels neuem Lieblingsuntergrund gesprayt, auf Plakatwand. Alte, dick übereinander geklebte Plakate der Werbeindustrie, die wegen ihrer Dicke entfernt werden mussten, werden vom Künstler gesammelt und von der Rückseite her, die ja direkt einmal auf die Mauer geklebt war, besprüht. Wenn schon keine wirkliche Mauer, dann wenigstens das, was einmal direkt auf sie plakatiert war, am liebsten samt Abdruck des Mauerwerkes.