AJA VON LOEPER

transformatio col legno

Vernissage am Freitag, den 13. Juni 2025 um 19:30 Uhr in der Namen-Jesu-Kirche, Bonngasse 8 in Bonn

Ausstellungsdauer 13. Juni 2025 - 13.August 2025

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr geehrte Besucherinnen und Besucher der Namen-Jesu-Kirche,

die installative Kunstausstellung der Aja von Loeper in der Namen-Jesu-Kirche ist vielschichtig und berührt viele Deutungsebenen, von denen Sie im Innern dieses Booklets mehr erfahren.

„transformatio col legno“, auf Deutsch vielleicht Verwandlung mit oder durch Holz. So hat Aja von Loeper Ihre neue Ausstellung in der Namen-Jesu-Kirche und in der Galerie Geißler Bentler genannt. Dieser Terminus aus der Musik, der sich im Italienischen sehr elegant anhört, klingt im Deutschen eher etwas sperrig. Aber inhaltlich passt dieser Begriff im wörtlichen wie im inhaltlichen Sinn eben zu einer bestimmten Spielweise in der Musik, aber auch genau zu der künstlerischen Arbeit von Aja von Loeper. Denn dieser feststehende „Begriff in der Musik bezeichnet eine besondere Bogentechnik für Streichinstrumente: die Saiten werden nicht mit den Haaren des Bogens, sondern mit dessen hölzerner Stange entweder leicht geschlagen oder gestrichen“, was einen spröden, perkussiven Klang zum Ziel hat. Etwas ganz Besonderes, das nur wenige Streicher beherrschen.

Tatsächlich wurde auch für Aja von Loeper ein einfaches Stück Buchenholz, welches sie selbst als Werkzeug gestaltet, zum Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit. Sie sagt: “Mit diesem hölzernen Werkzeug aus Buchenholz bearbeite ich also ein weißes Blatt Papier mit so viel Kraft und zugleich Feingefühl, dass es sich mir in unterschiedlichen Strukturen entgegenwölbt“.

Mittlerweile gelingen der Künstlerin bis zu acht Meter lange, stark dreidimensionale Arbeiten, von denen wir eine von der Orgelbühne herab, quer über eine begehbare Bodenarbeit, die man betreten kann, über den Mittelgang führen, so dass sich ein symbolisches Kreuz ergibt. Rechts und links in den Seitenschiffen installieren wir einen „Wald voller weißer Blätter“, die schwebend im Raum hängen und durch die Fülle des Lichts der großen Kirchenfenster ihr Relief entwickeln.

Geht man mit diesen Arbeiten um, so muss man wissen, wie fragil, wie zart diese Blätter sind und dass man sie sehr vorsichtig behandeln muss, um sie nicht zu zerstören. Und genau hier liegt für uns die Metapher, die Verbindung in das reale Leben: Die Natur selbst, genau wie deren Abbild in der Kunst, ist fragil, leicht zu zerstören und unser Umgang mit ihr sollte behutsam und vorsichtig sein. Und vielleicht sind Sie mit uns einer Meinung, wenn wir sagen: Aja von Loepers Kunstwerke sind eine Erinnerung und Aufforderung zur Bewahrung der Schöpfung. Denn wir haben nur diese eine, eine andere werden wir nicht bekommen.

Herzlichst Jenny Geißler-Bentler und Bernd Bentler