Karl-Otto Götz
(Aachen 1914 - 2017 Niederbreitbach)
Er wird als der formellste unter den Informellen bezeichnet, und in der Tat nimmt die Kunst von Karl Otto Götz im breiten Spektrum des Informel eine Sonderstellung ein. 1 Das zeigt schon der Blick auf sein Frühwerk, also die Jahre vor 1952: Bereits um 1933, während der Studienzeit in seiner Geburtsstadt Aachen, entstehen erste abstrakte Arbeiten.
Ab 1935 fertigt Götz - ungeachtet des Mal- und Ausstellungsverbots durch die Nationalsozialisten - Spritzbilder mit Hilfe von Schablonen, gleichzeitig experimentiert er mit abstrakten Filmen, Fotomalereien und Fotogrammen. Von 1941 an schafft der Künstler sogenannte „Luftpumpenbilder“, bei denen Aquarellfarbe durch Stöße aus der Luftpumpe auf dem Bildträger verteilt und anschließend weiterbearbeitet wird. Ebenfalls in den 40er Jahren beginnt die Beschäftigung mit druckgraphischen Techniken.
Ab 1944 arbeitet Götz an der „Fakturenfibel“, einem didaktischen Formen-ABC, in dem die sichtbare Wirklichkeit auf gestalthafte Kürzel reduziert wird. 2 Bereits in seinem dritten Lebensjahrzehnt geben sich Grundeigenschaften der Kunst des K. O. Götz zu erkennen: das ausgeprägte Interesse an Technik und Wissenschaft; die Liebe zu Experiment und Zufall bei gleichzeitigem Willen zur Systematisierung; die Auseinandersetzung mit dem Surrealismus (heute gilt Götz als einer der bedeutendsten surrealistischen Lyriker in Deutschland).
1914
in Aachen geboren
1932
Besuch der Kunstgewerbeschule Aachen
1933
erste abstrakte Arbeiten
1935-1945
Mal- und Ausstellungsverbot
1935
erste Spritzbilder
längerer Aufenthalt in Italien
1936
Briefwechsel mit Herbert Read
1936-1938
Militärdienst bei der Luftwaffe
Anfang 1936
Experimente mit abstrakten Filmen, Fotomalereien und Fotogrammen, im Urlaub abstrakte Kompositionen und Spritzbilder
1939-1945
Soldat, bis 1956 befreundet mit Willi Baumeister
1939-1940
Militärdienst in Nordhausen im Harz; in der Freizeit entstehen abstrakte Kompositionen
1940-1941
Dresden; abstrakte Öl- und Temperabilder
1941
ein Studiensemester an der Dresdener Kunstakademie, Befreundet mit Will Grohmann
1941-1945
Soldat in Norwegen; im Urlaub in Dresden entstehen abstrakte Temperabilder
seit 1944
Arbeit an der "Fakturenfibel"
1945-1950
Königsförde bei Hameln; rege Mal- und Ausstellungstätigkeit
1948
Kunstpreis "junger westen" der Stadt Recklinghausen
1948-1953
Herausgeber der Kunstzeitschrift "META"
1949
Mitgliedschaft in der Künstlergruppe COBRA
1950-1959
Frankfurt/Main und Paris
1952
"Quadriga"-Ausstellung in der Zimmergalerie Franck in Frankfurt/Main zusammen mit Otto Greis, Heinz Kreutz und Bernard Schultze
1954
Gründung der Künstlergruppe "Phases" mit Edouard Jaguer/Paris
1958
Teilnahme an der XXIV. Biennale, Venedig (mit Rolf Cavael, Emil Schumacher, K. R. H. Sonderborg u.a.)
1959
Teilnahme an der "documenta II", Kassel
1959-1979
Professur an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf
1965
Heirat mit der Malerin Rissa
1975
Umzug von Düsseldorf nach Niederbreitbach-Wolfenacker/Westerwald
1989
Verdienstorden von Nordrhein-Westfalen
1993
Ausstellung von Arbeiten auf Papier in den Kunstsammlungen Chemnitz
1994
Ausstellung im Albertinum in Dresden
1995
Glasfenster für Städtische Kunstsammlungen Chemnitz; erste keramische Arbeiten
1996
Staatspreis für Malerei des Landes Rheinland-Pfalz
1997
Gründung der K.O.Götz und Rissa-Stiftung
Ehrenmitglied der Kunstakademie Münster
2000
erste Eisenreliefs
Ehrenring der Stadt Aachen
2004
Ehrenmitglied der Kunstakademie Düsseldorf
2009
K.O. Götz und Rissa erhalten den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz
2010
Verleihung der Ehrendoktorwürde der Kunstakademie Münster
2017
verstorben am 19. August 2017 in Wolfenacker
Karl-Otto Götz
Zyklus Laph II
Größe: 30 × 21 cm
Material: Gouache weiß auf schwarz Karton
signiert und datiert unten links
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